Nordkirchens ehemaliger Amts- und Gemeindedirektor Antonius Perdun feierte am 7. Februar seinen 70. Geburtstag.
CDU-Fraktion und CDU-Gemeindeverband Nordkirchen gratulieren von Herzen und verbinden mit ihren guten Wünschen Dank und große Anerkennung.
Wie kein anderer drückte Tonius Perdun im Schulterschluss mit der CDU als überzeugter Christdemokrat in seiner Amtszeit (1971 – 1991) der Schlossgemeinde einen Stempel auf, der Nordkirchen als eine anerkannt lebens- und liebenswerte Kommune geprägt hat. Bei seinen alltäglichen Spaziergängen trifft er jetzt als Pensionär mit Schritt und Tritt auf viele freundschaftliche Beziehungen sowie beredte Zeugnisse seines zwanzigjährigen Wirkens. „Wir sind dankbar“, so sagte er kürzlich, „in einer solchen Gemeinde wie Nordkirchen leben zu dürfen“.
Bereits wenige Jahre nach der Ausbildung in seiner Heimatstadt Bocholt und Studium an der Verwaltungsakademie Münster war Antonius Perdun mit 26 Jahren stellvertretender Amtsdirektor im Kreis Paderborn, bevor er als 32 jähriger zum Amtsdirektor in Nordkirchen gewählt wurde. Aus 33 Bewerbern konnte er sich übrigens erst im zweiten Wahlgang durchsetzen, vier Jahre später jedoch hatte seine Arbeit den Rat überzeugt: Er wurde einstimmig zum neuen Gemeindedirektor wieder gewählt, 1982 dann nochmals für weitere 8 Jahre bei lediglich 1 Gegenstimme.
Antonius Perdun gilt als Ziehvater und Motor der 1975 entstandenen „Großgemeinde“ Nordkirchen mit den seinerzeit noch selbständigen Gemeinden Südkirchen und Capelle. Unter seiner Regie begann Hand in Hand mit der CDU-Fraktion und dem Gemeinderat in den 70er Jahren eine Entwicklung, die eine zukunftsweisende Infrastruktur durch zahlreiche Zukunftsinvestitionen insbesondere für junge Familien sicherstellte.
Neubauten kirchlicher Kindergärten entstanden in allen Ortsteilen, die Grundschulen wurden hervorragend ausgestattet und für die florierende Hauptschule wurde ein Neubau errichtet (heute Bestandteil der Gesamtschule).
Turnhallen und moderne Sportanlagen wurden gebaut, Tennisplätze, Bogenschießen und die Golfanlage sind seiner Initiative zu verdanken.
Das Bürgerhaus wurde umgestaltet, das Rathaus erweitert, neue Feuerwehrgerätehäuser und eine zentrale Kläranlage für alle Ortsteile entstanden. Antonius Perdun sorgte mit Weitblick dafür, dass neue ortsnahe Gewerbegebiete erschlossen und in seiner Amtszeit rund 1000 Wohnbauplätze bereit gestellt werden konnten. Sein Konzept: Wohnen und Arbeit sollten so gut es geht in Einklang stehen.
Durch vielfältige Beziehungen „nach oben“ bei zahlreichen Mitgliedschaften in überregionalen Gremien sowie in den kommunalen Spitzenverbänden von Land und Bund hatte er frühzeitig Kenntnis und Einfluss bei überörtlichen Planungen und Vorhaben. Hier profitierte die Gemeinde z.B. durch die Umgehungsstraße in Nordkirchen, die Entlastungsstraße in Südkirchen und die erneuerte Ortsdurchfahrt in Capelle. So schuf er über zwei Jahrzehnte als „Baumeister“ der Gemeinde eine Infrastruktur, die sich sehen lassen kann.
Schon damals enthielt ein erster gemeinsamer Flächennutzungsplan übrigens bereits die zurzeit in Bau befindliche westliche Umgehungsstraße in Nordkirchen.
16 Jahre lang war Antonius Perdun Sprecher der Stadt- und Gemeindedirektoren im Kreis Coesfeld. Engagiert und fachkundig vertrat er neben seinem zeitaufwändigen Amt im Rathaus in insgesamt 13 weiteren überörtlichen Gremien und dienstlichen Nebenämtern die Interessen Nordkirchens.
19 Jahre lang war er Vorsitzender des DRK und 16 Jahre im Beirat des Heimatvereins, dessen Gründung im Jahre 1974 auf seine Idee und Initiative zurückging.
Die stattlichen Erfolge seiner engagierten Arbeit für die Gemeinde sind zu einem großen Teil auf seinen Ehrgeiz und Fleiß, seine Kompetenz und Geradlinigkeit zurückzuführen – das hat Nordkirchen gut getan. Insider wussten ihn regelmäßig sonntags morgens in seinem Büro im Rathaus. Aber auch seine humorvoll-lockere und doch verbindliche menschliche Art verschafften ihm hohes Ansehen und öffneten ihm so manche Tür für dienstliche Verhandlungen. Das Erzählen eines neuen Witzes ließ er sich als Gemeindedirektor ebenso wenig nehmen wie das Einnehmen der Rolle des Schützen im letzten Glied bei den Ausmärschen des Schützenvereins.
Häufig fehlte ihm die Zeit für seine Hobbys Tischtennis und Wandern, die er heute noch mit Passion so gut es geht betreibt, gleichwohl schaffte er es zum Mannschaftsspieler beim TTC Südkirchen und in Etappen bewältigte er über die Jahre den Europäischen Fernwanderweg von Flensburg nach Schaffhausen (1800 km).
Obwohl er 1991 auf eine Wiederwahl im Amt verzichtete und es ihn mit neuen beruflichen Anforderungen als selbständiger Berater bzw. Geschäftsführer für 8 Jahre in die neuen Bundesländer lockte, ist er seiner lieb gewonnenen Heimat als „Normalbürger“ treu geblieben.
Aktuell gestaltet Antonius Perdun seinen Ruhestand in Nordkirchen mit seiner Frau Hedwig, mit der er 44 Jahre verheiratet ist, und als Opa von 6 Enkelkindern. Hier möchte er sich noch viele Jahre wohl fühlen – das ist ihm zu wünschen.