CDU Nordkirchen zur Westfleischproblematik
Parteivorsitzender Rainer Bolte nimmt Stellung
Die Vorfälle bei Westfleisch sorgen auch bei vielen Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde zurecht für einige Unruhe. Diese Sorgen müssen wir ernst nehmen und mit allen rechtsstaatlichen Mitteln den Schutz der Menschen sicherstellen. Wir unterstützen daher das Vorgehen von Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr und dem Kreis Coesfeld ausdrücklich und begrüßen angesichts der hohen Zahl der Corona-Infizierten die vorübergehende Schließung. Es ist gut, dass die Mitarbeiter schnell auf das Coronavirus getestet wurden und für alle positiv Getesteten und deren Kontakt-personen die Quarantäne-Vorschriften durchgesetzt werden. Zudem muss Westfleisch gleichzeitig für eine menschenwürdige und quarantäne-taugliche Unterbringung sorgen.
Über den aktuellen Fall hinaus sollten neben einem Hygienkonzept die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie grundsätzlich genauer unter die Lupe genommen werden. Es entspricht nicht unserem Verständnis von sozialer Marktwirtschaft, wenn ein Geschäftsmodell darauf basiert, ausländische Beschäftigte unter zumindest fragwürdigen Arbeitsbedingungen in Deutschland auszubeuten. Viele Menschen befürchten, dass gerade erst eingeführte Lockerungen wieder zurückgenommen werden könnten. Daher muss alles dafür getan werden, das Infektionsgeschehen klar zu lokalisieren und einzugrenzen. Nur so können erneute Beschränkungen vermieden werden.